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VDL Groep realisiert Wachstumsprognose
Die Hauptniederlassung der VDL Groep in Eindhoven.

VDL Groep realisiert Wachstumsprognose

1 September 2023

Das für 2023 erwartete Wachstum der VDL Groep wurde für die erste Jahreshälfte erreicht. Das industrielle Familienunternehmen mit Hauptsitz im niederländischen Eindhoven ist auf gutem Weg, 2023 einen Umsatzanstieg von 5 bis 10 Prozent zu realisieren. Das Nettoergebnis ging in den ersten sechs Monaten des Jahres zurück, wobei beim Nettobetriebsergebnis jedoch ein Wachstum verzeichnet wurde. 

Nach den ersten sechs Monaten 2023 belief sich der kombinierte Umsatz auf 3,2 Milliarden Euro, was im Vergleich zum selben Vorjahreszeitraum, in dem 2,6 Milliarden Euro erwirtschaftet wurden, einem Anstieg von 22 Prozent entspricht. Das Nettoergebnis ging in den ersten beiden Quartalen 2023 um 22 Prozent von 54 Millionen Euro im Vorjahr auf 42 Millionen Euro zurück, was vor allem eine Folge einer für die Kosten der ersten Phase des Sozialplans bei VDL Nedcar gebildeten Rückstellung war. Das Nettobetriebsergebnis dagegen stieg um 44 Prozent auf 78 Millionen Euro an. Der Auftragsbestand der VDL Groep (ohne Geschäftsbereich Automontage) blieb stabil; in Woche 34 belief er sich auf 2.081 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten blieb seit Anfang des Jahres mit 16.634 konstant.

„Turbulentes erstes Halbjahr“

Willem van der Leegte, Vorsitzender der VDL Groep: „Wir blicken auf ein turbulentes erstes Halbjahr zurück, das in wesentlichem Maße im Zeichen der gleichzeitigen Organisation von Rückgang und Wachstum stand. Beides verlangt uns viel ab. Was die Halbjahreszahlen betrifft, so konnten drei unserer vier Geschäftsbereiche einen Umsatzanstieg verzeichnen. In operativer Hinsicht hat sich auch das Ergebnis entsprechend positiv entwickelt. Wir erwarten, die Wachstumsprognose für dieses Jahr realisieren zu können. Dass unser Auftragsbestand stabil auf hohem Niveau bleibt, ist ein wichtiger Hinweis darauf.“

Zulieferungen

Der Geschäftsbereich Zulieferungen verzeichnete im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 einen Umsatzanstieg von 1.087 Millionen auf 1.321 Millionen Euro. Dieser Zuwachs um 22 Prozent ist der Tatsache zu verdanken, dass sich die VDL-Betriebe, die in diesem Geschäftsbereich tätig sind, auf gesamter Breite positiv entwickelt haben. Dank der Fokussierung auf hochwertige Innovationen und langfristige, stabile Beziehungen mit unseren Kunden und anderen Geschäftspartnern konnten wir ergänzend zur Produktion auch immer häufiger Entwicklungstätigkeiten für unsere Kunden übernehmen. In unseren Wachstumsmärkten haben wir unsere Position weiter gefestigt. Wichtige Faktoren hierfür waren die umfangreichen Investitionen in die Ausstattung, die Professionalisierung von Prozessen und die Automatisierung (in Form von Robotisierung und Digitalisierung) sowie die Einstellung und Schulung neuer Mitarbeitender. Der Geschäftsbereich Zulieferungen wirtschaftet gewinnbringend.

Automontage

Der Umsatz von VDL Nedcar belief sich nach zwei Quartalen auf 1.262 Millionen Euro, was gegenüber den 856 Millionen im selben Vorjahreszeitraum einem Anstieg von 47 Prozent entspricht. Dieses Umsatzwachstum erklärt sich dadurch, dass unsere Automobilfabrik in Born vor einem Jahr infolge weltweiter Entwicklungen immer wieder mit Lieferengpässen beim Material (vor allem Chips) konfrontiert wurde, was erhebliche Produktionsausfälle nach sich zog.
Im vergangenen Halbjahr mussten wir aufgrund von Streiks ebenfalls Produktionsverluste hinnehmen. Die Aufholung des hierdurch entstandenen Produktionsrückstands verläuft plangemäß, nachdem eine Einigung über die Erweiterung des 2021 vereinbarten Sozialplans erzielt wurde. Aufgrund der Streiks und der für die Kosten der ersten Phase dieses Sozialplans gebildeten Rückstellung erwirtschaftete VDL Nedcar in der ersten Jahreshälfte einen Verlust.
Infolge des verringerten Arbeitsvolumens wurde zu einem früheren Zeitpunkt bereits angekündigt, dass VDL Nedcar zum 1. November auf den Einschichtbetrieb umstellen wird. Dadurch werden etwa 900 feste Arbeitskräfte und 900 Zeitarbeitskräfte weniger benötigt. Wir werden sie nach Kräften bei der Suche nach einer anderen Beschäftigung unterstützen. Außer den anderen VDL-Konzerngesellschaften bemühen sich auch über 200 Arbeitgeber um Vermittlung der überzähligen Arbeitskräfte in neue Stellen. In Kürze wird ein erstes Informationstreffen mit diesen Unternehmen stattfinden. Anschließend wird eine Jobbörse organisiert, die Gelegenheit für persönliche Kontakte und Kennenlerngespräche bietet.
Unterdessen entwickelt sich unser Standort in Born vom unabhängigen Autohersteller zum breit aufgestellten Partner für nachhaltige Mobilität mit dem Ziel, mehr Wertschöpfung und damit auch eine höhere Zukunftsbeständigkeit zu bieten. Der Ausbau der Aktivitäten in drei Bereichen – Montage von Fahrzeugen für verschiedene Auftraggeber, Entwicklung nachhaltiger Mobilitätslösungen im Mobility Innovation Centre und Förderung der Wachstumsstrategie von VDL-Schwesterunternehmen – nimmt immer mehr Gestalt an.

Busse

Der Geschäftsbereich Busse verzeichnete einen Umsatzrückgang um 40 Prozent: von 251 Millionen Euro vor einem Jahr auf 153 Millionen Euro. Hauptgrund dafür sind die Herausforderungen in den Zulieferketten, die die Auslieferung von Fahrzeugen ernsthaft behindern; ein Problem, mit dem sich die gesamte Branche konfrontiert sieht. Der Geschäftsbereich Busse erwirtschaftet Verluste. Inzwischen sind jedoch immer mehr elektrische VDL-Citea-Stadtbusse der neuen Generation im Straßenbild zu sehen. In der kommenden Zeit wird VDL Bus & Coach die neue Plattform aktiv weiterentwickeln, wobei den Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus des Produkts Aufmerksamkeit gewidmet wird (Lebenszyklusanalyse). Auch die Zukunft der Reisebusse ist ein wichtiges Thema. Die Plattform der VDL Futura der dritten Generation wird weiter ausgearbeitet.
VDL Bus & Coach nimmt nächsten Monat in Brüssel an der Busworld 2023 teil, der größten Fachmesse Europas für Linien- und Reisebusse. Unter dem Motto „Experience tomorrow’s mobility, today“ wird VDL seine Strategie und Rolle als Vorläufer im Bereich der nachhaltigen Mobilität präsentieren.

Fertigprodukte

Die VDL-Gesellschaften des Geschäftsbereichs Fertigprodukte erzielten im ersten Halbjahr 2023 einen Gesamtumsatz von 437 Millionen Euro gegenüber 400 Millionen im selben Zeitraum 2022. Dieser Zuwachs um 9 Prozent ist vor allem der Tatsache zu verdanken, dass sich die Betriebe in diesem Geschäftsbereich auf gesamter Breite positiv entwickelt haben. Der Geschäftsbereich Fertigprodukte wirtschaftet gewinnbringend.

Aussichten

Auch aufgrund des stabil hohen Auftragsbestands wird erwartet, dass die Umsatzwachstumsprognose von 5 bis 10 Prozent über das gesamte Jahr 2023 realisiert wird. Allerdings stehen wir auch im zweiten Halbjahr vor erheblichen Herausforderungen. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung von VDL Nedcar im Zuge der Umstellung auf den Einschichtbetrieb und die Unterstützung unserer überzähligen Arbeitskräfte in Born bei der Vermittlung in eine neue Beschäftigung. Mit dem neuen elektrischen Stadtbus VDL Citea wurden neue Maßstäbe gesetzt. Darum wird in den kommenden Jahren ein Anstieg der Marktnachfrage erwartet. Die Gewährleistung fristgerechter Lieferungen bleibt trotz der erzielten Fortschritte eine Herausforderung. Angesichts dieser Umstände bei VDL Nedcar und VDL Bus & Coach wird auf das gesamte Jahr gesehen ein niedrigeres Nettoergebnis erwartet als 2022.

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